Landwirtschaftsminister empfängt Landesvorstand

Trotz einiger Terminverschiebungen seit der Mitgliederversammlung im Mai war es uns gelungen, einen Gesprächstermin beim Landwirtschafts-minister MV zu erhalten. Am 6.November ab 13.00 Uhr wurden wir im Ministerbüro am Paulshöher Weg erwartet. Um die vorgegebene Gesprächszeit von 90 Minuten effektiv auszunutzen, hatten wir im Vorfeld die beiden großen Gesprächsthemen

- Situation der Lebensmittelkontrolleure in 

  Deutschland allgemein und speziell in unserem

  Bundesland  sowie

- Auswirkungen der möglichen Gebührenerhebung

  für Plankontrollen auf unsere Arbeit vorgeschlagen.

 

Um sicher zu stellen, dass alle 6 Vorstandsmitglieder optimal auf diese Themen vorbereitet sind, trafen wir uns ab 9.00 Uhr zu einer Vorstandssitzung in den Diensträumen des VLA in Schwerin, wo wir uns noch einmal zu den Fakten abstimmten und einen groben "Fahrplan" zum geplanten Gesprächsverlauf festlegten. Pünktlich zur vorgegebenen Zeit und entgegen der Befürchtung, dass uns wegen des am Vortag bekannt gewordenen Ausbruchs der Geflügelpest in Vorpommern-Greifswald doch noch eine kurzfristige Absage erteilt werden könnte, wurden wir von Herrn Dr. Backhaus empfangen. Weitere Gesprächsteilnehmer waren Herr Dr. Broschewitz sowie Werner Voß von der Abteilung 5 dessen Ministeriums.

Nach kurzer Vorstellung des neuen Landesvorstandes fanden wir sofort einen guten Einstieg in die Diskussion, die Norbert mit der bildhaften Darstellung der kürzlich in einer Mitgliederumfrage ermittelten Daten zum zu erwartenden Renteneintritt der LMK begann. Nach dieser werden bis zum Jahr 2021 mehr als die Hälfte der jetzigen Kollegen in den Ruhestand gehen!!! Und dieser Trend wird sich weiter fortsetzen.

Das gab und gibt nicht nur uns schwer zu denken; auch der Minister war von diesen Zahlen beeindruckt. Er ist mit uns der Meinung, dass schnellstmöglich Maßnahmen greifen müssen, um in den nächsten Jahren neue Kollegen gut auszubilden bzw. einzustellen. Da es Tatsache ist, dass sich weder an den notwendigen gesetzlichen Bestimmungen noch an den Tarifbestimmungen in naher Zukunft etwas ändern wird, wurden von ihm folgende Vorschläge unterbreitet :

- Herstellung eines Kontaktes zum Städte - und Gemeindetag MV mit dem Ziel, deren Mitglieder im Rahmen eines persönlichen  Gesprächs auf die Situation aufmerksam zu machen

- Herstellung von Kontakten zum Innenministerium mit dem Ziel , eine Anhörung im Landtag zu erwirken

- Kontaktaufnahme mit dem Bildungsministerium. Es soll geprüft werden, ob und auf welchem Wege es machbar ist, einen Pilot-Studiengang Lebensmittelüberwachung an der FH Neubrandenhurg einzurichten.

Unsere Aufgabe in den nächsten Wochen und Monaten wird es nun sein, mit daran zu arbeiten, dass diese Vorschläge auch in die Tat umgesetzt werden.


v.l.n.r : Dr. Broschewitz, N.Reich,H. Bohnsack,C. Rabe, A. Schönherr. U.Olhöft., Minister Dr. Till Backhaus, D.Samulewitsch, W.Voß
Dr. Till Backhaus mit dem Vorstand des Landesverbandes und Mitarbeitern des Landwirtschaftsministeriums v.l.n.r : Dr. Broschewitz, N.Reich,H. Bohnsack,C. Rabe, A. Schönherr. U.Olhöft., Minister Dr. Till Backhaus, D.Samulewitsch, W.Voß

Das Positionspapier des BVLK war Einstieg in das zweite große Gesprächsthema. Dieses wurde in Zusammenarbeit mit allen Landesvorständen erarbeitet und enthält neben der kritischen Darstellung der geplanten Gesetzesvorgaben auch viele Argumente aus unserer Überwachungspraxis, warum sich die Lebensmittelkontrolleure ganz klar gegen Gebühren für Regelkontrollen aussprechen.

Unser Ziel war es, unserem Minister diese Argumente zu erläutern, da nach aktueller Lage der Dinge noch die Möglichkeit besteht, dass die einzelnen Bundesländer diese Bestimmung nicht in die Praxis umsetzen müssen.

Zu unserer Überraschung hatte Dr. Backhaus sofort die eindeutige Aussage parat: " In Mecklenburg-Vorpommern wird es Gebühren für Plankontrollen nicht geben."

Dank dieser schnellen erfreulichen Aussage konnten wir uns danach pünktlich verabschieden.

Anschließend fanden alle Vorstandsmitglieder, dass es ein effektives und zielführendes Gespräch war, dessen Umsetzung uns in der kommenden Zeit sicher wieder einiges abverlangen wird.